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Bali

Also, bei Regen braucht man die Dusche net. Äußerst clever. Amed.

Also, bei Regen braucht man die Dusche net. Äußerst clever. Amed.


Wird nun langsam mal Zeit, wieder was hier abzusondern. Einfach das schöne Regenwetter zu nutzen.
Ich glaube, ich war bei meiner Abreise aus Yogya stehen geblieben. Ein lustige Exkursion, die ca. anderthalb Tage dauerte und über 5 Busse und eine Fähre führte. Zunegst (hab ich das jetzt wirklich so geschrieben?) traf ich am Busbahnhof einen noch recht jungen Ureinwohner, dessen Namen ich leider schon wieder vergessen habe, der etwas Englisch konnte und mich gleich unter seine Fittiche nahm. So wurde ich zunächst nach Surakarta geschleift und die Fahrt sogar bezahlt! (Kostete aber auch nur einen Dollar!) Dort durfte ich für ein paar Stunden einen kleinen Einblick in die Abgründe des normalen, familiären indonesischen Lebens erhalten. War äußerst interessant und was mir alles angeboten wurde… 😉
Und das spartanische, 2m x 3m Zimmer des Typen war auch krass – hab aber nicht nach der Miete gefragt. Doch so ganz arm konnte er nicht sein, immerhin standen da zwei Beamer rum. Man muss halt Prioritäten setzen.
Jedenfalls wurde mir ein günstiges Ticket besorgt, für einen Bus zur Küstenstadt, wo ich nur noch auf eine Fähre nach Bali springen musste.
Klappte natürlich nicht. Der Bus fuhr nur bis nach Jember und ich musste noch einen anderen Bus nach Bali nehmen. War aber gar nicht so verkehrt, vielmehr ganz witzig, da das Gefährt wieder an jeder Ecke hielt und nicht nur Fahrgäste, sondern auch Bands (die variierten von 1-4 Leuten) zustiegen und ein Liedchen für Geld spielten. Leider wurde durch die Vielzahl der Musiker das Prinzip von Angebot und Nachfrage mal wieder arg strapaziert.
Den Bus nach Denpasar nach der Fährfahrt verlassend, hüpfte ich in den nächsten Bus nach Lovina, ein kleines Touristenkaff im Norden der Insel. Hier ging ich ins Gede Homestay, da ich die mir vorher zurechtgelegte Location nicht gefunden habe. (Schlechtes Kartenmaterial!) War aber ganz ok. Direkt am schmutzigen Strand und mit Frühstück.
Ein Tag gings schnorcheln – war extrem gut, trotz Rückenverbrennung. 😉 Dann noch ein wenig rumhängen und am dritten Tag wurde ich dann per Moped nach Amed verfrachtet. Hier gabs gottseidank auch nur wenig Touristen, dafür aber Unmengen an Tauchshops. In Amed dreht sich wirklich alles ums tauchen. So auch in einer abendlichen Gesprächsrunde mit einem türkisch/südafrikanischen Pärchen (plus kleines Baby!), einem serbo-deutschen, tätowierten, langhaarigen Tauchlehrer (Typ Womanizer), einem Franzosen Namens Tristan (ohne Isolde!) und einem sturzbesoffenen, einheimischen Sicherheitsmann (hatte viel zu erzählen, aber keiner hats verstanden!). War sehr lustig. Nicht zuletzt des Araks wegen. Das Baby hat, so weit ich weiß, nicht mitgetrunken.
Am folgenden Tage habe ich noch im nahegelegenen Restaurant, einen sympatischen Deutschen aus Weimar getroffen. Is immer wieder schön, den heimatlichen Akzent zu hören und Reiseberichte auszutauschen. 😉
Am dritten Tage hab ich mich dann auf den Weg nach Lombok und Gili Trawangan gemacht.

Yogyakarta

Hmmm. Also Deutsche müssen schon mal hier gewesen sein.

Hmmm. Also Deutsche müssen schon mal hier gewesen sein.


Um 4 Uhr in der Früh am Bahnhof in Yogya angelangt, tändelte ich erstmal ein wenig durch die City, suchte mir eine Bleibe, zog mich zurück und tat erstmal 2 Tage lang nix. Danach hatte ich die Scheisserei und war heilfroh ein eigenes Klo zu besitzen. Ich vermute, dass sämtliche Schutzwände meines Magens von den zahlreichen Chilli und anderen scharfen Zeugs weggeäzt wurden. (Ein ähnlich gelagertes Problem hatte ich auch schon in Jakarta!) So hielt ich mich denn mit Anti-Durchfall-Pillen über Wasser und schaute mir ganz wagemutig und verwegen zwei alte Tempelruinen an. Den buddhistischen in Borobudur und den hinduistischen Kasten in Prambanan. Für derartige Sehenswürdigkeiten weiss man auch hier in Indonesien dem tapferen Touristen seine Mark abzuknöpfen. Nichtsdestotrotz waren beide Kästen doch recht sehenswert und mit endlos langen Geschichtenerzählreliefs bestückt. (Im Zweifelsfall mal wieder Ramayana!) Da hat sich Aug jeden Fall jemand sehr viel Mühe gegeben.
Außerdem habe ich mir noch den Sultanspalast angeschaut. War leider etwas mager – hat dafür aber nur 50 Cent Eintritt gekostet. 🙂 Dann gabs da noch einige kuschlige Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr und das wars auch schon mit Yogya.
Nach 5 Tagen bin ich dann nach Kaliurang, ein kleiner, ruhiger Vorort von Yogya, gezogen. Hier befindet sich das Hotel Vogel, die Basisstation zur Besteigung des Mt. Merapi, dem z. Z. aktivsten Vulkans der Welt. Naja, Besteigung ist zu viel gesagt. Das ist verboten. Man kann aber drumherum latschen. Und genau solche 5 Stunden Spaziergänge werden vom Hotel Vogel angeboten. Dort hatte ich nun ein 4 Better Dorm ganz für mich allein. Für 2 Dollar. Unschlagbar. Und gutes Essen gabs auch.
Am folgenden Tag gings dann in aller Herrgottsfrühe raus und zusammen mit Dylan + Megan (einem kanadischen Pärchen) und dem örtlichen Englischlehrer (unserem Guide) zu den Lavaflüßen und sonstigen Sehenswürsigkeiten rund um den Vulkan. Unser Führer war zwar schon etwas betagt und trotzdem top fit, so dass ess dem müden und leicht erkälteten Indiana-Jones-Touristen schwer fiel dran zu bleiben. 😉 Wir hatten zudem auch etwas Pech mit dem Wetter. Gipfel und Sonnenaufgang waren wegen des Wolkenvorhangs leider nicht zu sehen. Ansonsten wars aber ne schöne Tour. Ein paar Steinchen konnt ich auch einsammeln. Diejenigen, die das betrifft, wissen Bescheid. 😉
Am nächsten Tag gings dann weiter.

Jakarta

indonesisches Leckerli und Diabetesverursacher

indonesisches Leckerli und Diabetesverursacher

Nach einem 24 Stunden Gewaltritt mit dem Bus bin ich am 3. Januar in Jakarta, meinem vorerst letzten SOA-Riesenmoloch (der Ballungsraum um Jakarta ist der zweit-bevölkerungsreichste der Welt – um die 23 Millionen!) angekommen. Während ich in Bengkulu quasi nur aus dem Haus fallen musste, um in die Busstation zu gelangen, so hielt das Gefährt in Jakarta schön weit weg von meinem eigentlichen Ziel. Meine unzureichenden Kenntnisse des örtlichen öffentlichen Nahverkehrs zwangen mich ein Motoradtaxi zu nehmen – bei einem Fahrpreis von 4$ verglichen mit den Öffis reinster Wucher. Dafür ist aber so’n Moped auch der berühmte Jakarta-Verkehrsstau egal. Ging also schön schnell.
Meine erste Amsthandlung bestand darin, den zentralen Platz mit dem Nationalen Monument drauf zu besichtigen. Das ging leider nicht ganz so flüssig wie gehofft, da mich mehrere Schülergruppen ansprachen, um Englisch zu üben und Fotos zu machen. Ein Einheimischer sprach mich sogar auf Deutsch an – verrückt!
Danach lief ich weiter in den Cikini District um ins Six Degrees Hostel einzuchecken und mein Rucksack abzuladen. Anschliessend gings auf zum nahegelegenen Goethe-Institut, wo ich mit Rasti und einigen Pasch-Schützlingen verabredet war. War sehr schön die Leute mal wiederzusehen. Wir gingen zum Mittagessen auf die berühmte Jalan Jaksa und später noch in die historische Altstadt. Ein klasse erster Tag. Da konnte der folgende natürlich nicht mithalten. Da stand ich, mit leichtem Unwohlsein (vermutlich was falsches gegessen!), über eine Stunde in einer proppenvollen S-Bahn und bin nach Bogor im Süden gefahren. Leider völlig umsonst, da der Botanische Garden mit irgendeinem berühmten Palast drinen geschlossen war. Vermutlich war ich mal wieder zu spät. 😉
So gings unverrichteter Dinge wieder zurück. Übervolle S-Bahn, über eine Stunde, Übelkeit usw.
Der Sonntag war dann wieder recht nett. Da bin ich nach Tangerang, im Westen von Jakarta gefahren und habe mich dort mit einigen Pasch-Schülern getroffen, die jetzt dort studieren. Wir waren in einem Nobelrestaurant essen, Safttrinken und Haare schneiden. Seit dem habe ich wieder meinen politisch korrekten Kurzhaarschnitt. Bereit für die nächsten Einsatzgebiete.
Am darauf folgenden Tag wollte ich mir einen berühmten alten Segelhafen im Norden von Jakarta anschauen. Hier wird noch alles wie vor 200 Jahren gemacht. Allerdings war ich auch hier wieder ziemlich spät und das Ding wird wohl grad gebaut, so dass der Hafen schwierig und von mir schon mal gar nicht zu finden war. Pech gehabt.
Gestern habe ich noch die groesste Moschee in SuedOstAsien besucht – durfte allerdings nicht rein ins Heiligtum, da meine Kleidung unzurreichend lang war. Anschliessend gabs noch ein abschliessendes Mittagessen mit Rasti im Goethe-Institut und den halbherzigen Versuch shoppen zu gehen. Das macht nicht wirklich Spass mit diesen weitlaeufigen Megamalls.
Heute ist nochmal Ruhetag angesagt. Passt ganz gut, da es eh grad regnet. Noch ein wenig Internetkram erledigen und dann gehts heute Abend mit dem Zug weiter nach Yogyakarta. Ankunft ist mitten in der Nacht. Ich hoffe auf die uebliche indonesische Bummelei und Verspaetung… aber bei meinem Gleuck sind wir eher da.

Visuelles

Hier wieder die Fotos der letzten Stationen:

Sungai Penuh: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157639542534834/

Bengkulu: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157639541118865/

Jakarta: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157639542727424/

Sungai Penuh / Bengkulu

...

In Sungai Penuh habe ich leider nur zwei Nächte zugebracht. Ich sage leider, da es sich bei Sei Penuh um ein nettes, kleines, verschlafenes, touristenfreies Städtchen handelt, mit äußerst netten und freundlichen Bewohnern. Ich vermute mal, dass ich an einem Tag so ziemlich alle dort wohnenden, englischsprachigen Leute getroffen habe. Der Erste war der Chef der Feuerwache, welcher mich zu Kaffee und netter Plauderei einlud. Später traf ich noch einen Typen Namens Handy. Er dachte, ich hätte mich verlaufen (stimmte natürlich nicht!), er zeigte mir die berühmteste Moschee im Ort und stellte mir noch David vor. David ist Amerikaner und wohnt mit seiner kanadischen Frau und seinen drei Kindern da. Zusammen mit seinem Partner, der gerade nicht da war, versucht er den Tourismus in der Gegend anzukurbeln und zu entwickeln. Das ist freilich nicht die schlechteste Idee, da man in SP jetzt nicht so viel machen kann – dafür aber die Umgebung sehr reizvoll ist. Es gibt Berge, Vulkane, Seen, Dschungel und Tiger, die noch keiner gesehen hat. Sollte es dich, werter Leser, einmal hierhin verschlagen, dann erkunde die Gegend! Lohnt sich.
Weiter ging es fuer mich mit einer, mehere Stunden dauernden, Busfahrt nach Bengkulu. Eine wilde Fahrt. Die Strassen sind manchmal gut und manchmal gar nicht mehr da – hierzulande fuehren Politiker Wahlkampf, indem sie Strassen versprechen – und der Fahrer ist doch recht sportlich gefahren. Zudem hatte ich mich auf der Haelfte der Strecke schon gefreut, dass der Buss lehere wurde und man sich mal ausstrecken konnte – doch da haben wir gleich einen anderen Bus getroffen, der eine Panne hatte und dessen Passagiere wir nun mitnehmen mussten. Es war noch weniger Platz als vorher.
Angekommen in diesem beschaulichen Staedtchen, hab ich mich gleich erstmal zur billigsten Herberge begeben. Nach zwei Naechten habe ich diese dann wieder verlassen und mir fuer etwas mehr Geld eine stillere Unterkunft gesucht. War besser so.
Nun hocke ich schon eine Woche in dem Kaff und habe hier Weihnachten und (gleich) Silvester durchlebt. Sehrsehrsehr ruhig. Ansonsten habe ich hier gar nicht so viel getrieben. Mein Visum habe ich verlaengern lassen. War nicht einfach, da es technische Probleme gab. (Trotzdem ein Hoch und Lob auf das nette und engagierte Personal!) Aber nun hab ichs. Anfang Februar muss ich dann das Land von Bali aus verlassen.
Anonsten hab ich meine Weiterreise nach Jakarta organisiert und noch ein paar nette Leute, die ein paar Brocken Englisch konnten aufgetan. Bin viel umhergelatscht. Zum Strand, zum Cafe, zum Internet, zum Einkaufen, in die Suburbs undundund. Essen war hier auch wieder leckerst, viel zu viel und viel zu billig! Die Regentage (zu Weihnachten hats hier geregnet!) hab ich zu Hause im Trockenen verbracht.
Und das wars auch schon. Morgen nochmal nen schoen ruhigen Tag machen und am 2. gehts dann nach Java.
Ich meld mich.

Grafische Untermalung

Man hat mir letztens nahegelegt, mehr Fotos mit mir drauf zu zeigen…. davon werd ich aber mal schoen absehen. 🙂
Ehrlich. Ich gehoer nicht auf Fotos!

Dafuer aber dies:

Kuala Lumpur: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638850247025/

Malacca: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638849082566/

Singapur/Batam: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638851696903/

Dumai: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638850741215/

Bukittinggi: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638850985635/

KL/Malacca/Singapur/Batam/Dumai/Bukittinggi

"... und du haettest sterben koennen ohne das zu sehen?..."

„… und du haettest sterben koennen ohne das zu sehen?…“

Ich glaube es war Gide (oder wars Montherlant?) über den man mal sagte, er ging nur fort um von dort wiederzukommen. Ich schätze bei mir ist das nicht anders.
Erste Jobverfügbarkeitsschreiben wurden shon wieder von mir nach Deutschland gesandt.
Aber noch befinde ich mich auf Reisen.
Die paar Tage in Kuala Lumpur waren eigentlich nicht der Rede wert. Umhergelatscht, Sachen angeschaut und im Hostel abgehangen. Tourikram eben. So bin ich denn auch recht bald weiter ins schöne Malacca gefahren und bin da im klangvollen l’armada Hostel abgestiegen. Dort gabs dann das übliche oberflächliche Geplauder – vor allem mit Hassan, dem muslimischen Leiter des Hostels und einem älteren Typ unbekannter Herkunft. (Hab nich gefragt!) War ganz nett.
Die Stadt selbst gleicht Georgetown. Sehr touristisch hergerichtet plus aufbereitet und dennoch hübsch anzuschauen. Wider Erwarten waren viele Häuser (vor allem in der Flußgegend, die mich auch ein klein wenig an Plagwitz erinnerte *hehe*) ziemlich bunt gestaltet – will sagen, mit den unterschiedlichsten Motiven bemalt oder besprüht. Hab ich so nicht erwartet in diesem Teil der Welt.
Hier in Malacca hab ich mir natuerlich wieder das Streetfood schmecken lassen; wegen billig und so. Und geniesbar wars zudem. 🙂
Nach drei entspannten Tagen gings dann weiter ins leicht unentspannte Singapore. Ehrlich, was man hier alles nicht mit über die Grenze schleppen darf, ist wirklich lachhaft. Erwartbarerweise wurde ich auch mal wieder von einem Beamten gefragt, ob ich Zigaretten dabei hätte. 😉
Naja, der Rest der Reise verlief unkompliziert. Mein Hostel vor Ort hab ich auch gefunden. Für ca. 9 Dollar die Nacht eines der günstigeren und für einen Schlafsaal mit über 20 Betten auch recht klug eingerichtet und gestaltet. Jedenfalls reichten in Singapore zwei Tage völlig aus, um die beliebten Viertel Chinatown, Little India und klein Arabien zu besuchen. Hier und da noch ein wenig geschaut, das leckere Essen probiert und das wars dann. Beeindruckend war vor allem die Sauberkeit überall. Westlichste Stadt in SOA und das komplette Gegenteil zu meiner nächsten Station.
Batam ist die erste Indonesische Insel, die ich erreichte. Sie liegt ca. 20 km vor Singapore und ist preislich voll an den Touristen aus dieser Stadt orientiert. Einige sagen auch, Batam sei ihre Uhrlaubs- und Rotlichtinsel.
Ein Taxifahrer hat mich dann in ein halbwegs günstiges Hotel gefahren, wo ich die Nacht zubrachte. Kein Internet, dafür aber englischsprachige Fernsehkanäle. Jiiipiieee. Am nächsten Tag gings dann mit der Fähre weiter nach Dumai, auf die sumatrischen Insel. Und es war leider nicht mein gluecklichster Tag. Zunächst mal wurzeln die auf dem Boot die Klimaanlage dermaßen auf, dass man denkt, man wäre im winterlichen Deutschland und außerdem wurde mir noch mein Geldbörse geklaut. Gottseidank hält sich der Schaden in Grenzen. Ca. 30 Dollar, Perso under Führerschein wech. Schade. Aber nach knapp 9 Monaten is man halt mal feallig! 🙂
Dafür hat mir die Polizei dort zwar nicht schnell aber dafuer recht freundlich und unkompliziert geholfen – und mir ein Verlustschreiben ausgestellt. Ueberhaupt ist das hier mit der Geschwindigkeit so ne Sache. Ganz frueher wurde mir mal bescheinigt, dass man mir die Schuhe beim gehen besohlen kann. Allerdings kannten meine Eltern damals auch die Asiaten noch nicht. Hier geht alles ganz langsam.
Untergebracht war ich im Haus von Mr. Muchsin, einem Englischlehrer. Kost und Logie für umme, wenn man etwas im Unterricht mithilft. War jut. Kann ich nur (und soll ich auch) empfehlen. Bilder dieses Abenteuers und einiger abendlicher Unternehmungen in Dumai sind bei Facebook zu bestaunen.
Nach 3 Tagen war die Luft dann raus und ich bin weiter nach Bukittinggi. Auf dem Weg dahin hab ich drei lustige, bayrische Jungspunde getroffen. Wir sind dann in ein günstiges Basic-Hotel ‚Raja Wali‘ gezogen (geleitet von einem Deutschen!) und haben hier bei schönstem Wetter so einiges unternommen. Wanderung durch ein Tal, Höhlen, Park und über Berge, Mini-Chinesische-Mauer, Märkte – Mopedtouren zum Äquator und zu einem nahegelegenen See (war echt geil!!!) – undundund. Leider blieb keine Zeit, zu einem der umliegenden Vulkane hochzulatschen, wie einst Empedokles, mein Favorit. Wäre auch – ihr ahnt es sicherlich – zu teuer gewesen.
Nun ja, jetzt ist hier in Bukittinggi wieder schlechtes Wetter, so dass ich ruhigen Gewissens morgen abreisen kann. Die Bayern, Jonas, Valentin und Wolfgang sind heut schon nach Norden (Lake Toba) aufgebrochen, was bestimmt auch nicht schlecht ist. Bei mir gehts nach Süden, in eine Stadt Namens Sungai Penuh. Mal schaun.
Bis später.

Photos

Bangkok: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638287565935/

Cha Am: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638288168996/

Ranong: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638288212725/

Koh Payam: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638289110203/

Krabi: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638289321744/

Georgetown: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638289133126/

Krabi / Georgetown

Krabi-Nightmarket-Band

Krabi-Nightmarket-Band


Wieder einmal zwingt mich eine Regenpause zum Daheimbleiben und Internetkram erledigen. Folgendes ist dabei rausgekommen:

Krabi ist eine nette kleine Stadt im Sueden von Thailand (Westkueste). Die Stadt selbst und die umliegenden Straende sind leider extremst touristisch. Zumindest ein Grund, weshalb man hier nicht laenger als 3 Tage verweilen muss.
An einem Tag habe ich mir den beruehmten Tigertempel gegeben. Beruehmt unter anderem deswegen, weil ein kleiner Altarteil oben auf dem Berg rumsteht. Um da hinaufzugelangen, muss man ueber 1200 Stufen hochwuchten. Das war selbst fuer mich als Treppensteiggott mit einigen Pausen verbunden. Aber: tolle Aussicht, wahnsinns Panorama, lohnenswert!
Ein weiteres Highlight hier war eine von Carsten empfohlene Kajaktour durch die Mangrovenwaelder westlich von Krabi. Und um den Herrn Doktor an dieser Stelle mal zu zitieren: es „war der Hammer!“
Wir haben zwar nicht die Blaue Lagune gesehen, dafür aber eine kurze Einstellung aus „The Man with the golden Gunfinger“ (oder so aehnlich!) Das allein wars wert. Aber auch die mit Wald bewachsenen Felsen, die Krebse, Affen und die dichten Mangroven waren sehenswert. Einziger Wermutstropfen war mal wieder die Heerscharen von Touristen. Da gabs schon mal den ein oder anderen Kajakstau. 🙂
Von Krabi aus gings dann mit dem Bus nach Hat Yai. Eine etwas groessere Stadt in der Naehe der Malaysischen Grenze (diesmal Ostkueste). Ich war ganz froh, hier nur eine Nacht zubringen zu muessen, da, (wie bereits auf Facebook erwaehnt, es auf den naechtlichen Strassen von Ratten und im billigsten Hostel der Stadt (was immer noch arschteuer war!) von Kakerlaken nur so wimmelte. Naja, vielleicht uebertreibe ich auch etwas. 🙂 Auf mich machte die Stadt den Eindruck eines gewollten, neuen Bangkok, was mich doch stark an das Verhaeltnis Berlin – Leipzig erinnerte. Aber gut, nach den paar Tagen, bzw. dem einen Tag…
Jedenfalls wollte ich am folgenden Tage mit dem Zug (ja, ich hatte Bock mal wieder Zug zu fahren!) nach Butterworth. Also war ich in aller Herrgottsfruehe am Bahnhof, nur um dort zu erfahren, dass ich in dreieinhalb Stunden nochmal wiederkommen soll, da der Zug leichte Verspaetung hat und es nicht sicher ist, dass er ueberhaupt kommt. Ich war mir sicher, dass er nicht kommt. Seit Tagen schon wurde in ganz Thailand der Verkehr durch starken Regen zum erliegen gebracht. (So auch dieser Zug, wie ich spaeter am Zielort erfuhr!)
Es dauerte nicht lang, bis ich mich zur Busfahrt durchgerungen hatte. Und diese sollte echt hart werden. Der Fahrer des doch recht bequemen Minivans hatte zur allgemeinen Erbauung und Unterhaltung der Fahrgaeste ein Musikvideo gestartet – ein Livekonzert der Scorpions. Gott war das uebel. Zwar kann man nicht unbedingt behaupten, dass Stimme und Musiker besonders schlecht waeren – und dennoch. Fuer Rock wars echt lahm, die Buehne war staendig voll aber ohne Show und das Publikum erst… Oje. Und es gibt wohl kaum eine Band, die aus einer handvoll Woertern (meistens: Love, Stars, Emotion, Feelings, Angel…) ein ganzes Album zimmern kann. Schauderlich. Und ich konnte einfach nicht wegschauen bzw. -hoeren.
Aber gut, wir sind denn doch noch wohlbehalten in Butterworth angekommen, wo ich mir gleich eine Faehre nach Georgetown schnappte. Bezaubernde Stadt. Die Skyline hatte bei der Ueberfahrt noch nix gutes versprochen – sah nach moderner Stadt mit hohen Hausern aus. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Die ausgedehnte Altstadt ist sehr flach, bietet jede Menge Historisches, hat unglaublich viel Streetart und ist recht belebt – leider auch von, ihr ahnt es, Touris! 🙂 Was mich aber am allermeisten hier fasziniert hat, ist das (scheinbar!) gelungene Multikulti. Hier gibts wirklich alles: Malayen, Chinesen, Inder, Weissbrote, Araber undundund. Hier steht die Kirche neben dem Hindutempel und der Moschee, welche wiederum unweit vom Chinesischen Tempel ist. Einfach toll.
Nach drei kurzweiligen Tagen auf der Love Lane und ein paar netten, kurzlebigen Bekanntschaften gings dann auch wieder zurueck nach Butterworth und von da direkt weiter nach Kuala Lumpur. An dieser Stelle noch ein Tipp fuer alle zukuenftig hier Langreisenden: wenn auf dem Busfahrschein 9.15 Uhr steht bedeutet dies, dass man sich Zeit lassen kann. Vor 10 geht da nix. Ich selber habs ja nun auch nicht so mit (deutscher) Puenktlichkeit – aber das ging selbst an meine Geduldsgrenze. Zumal wir dann loszuckelten und nach ungefaehr zwei Kilometern den ersten Stopp einlegten.
Naja. Angekommen in Kuala Lumpur, lief alles glatt. Hostel Cosmopolitan gefunden und eingezogen. Heute Regen und Langeweile. Demnaechst dann mehr. 🙂

Bezugnehmend auf meine Mitteilung ueber Ranong wurde mir gestern mittgeteilt, dass ich doch keine Entschuldigung von Mutti hatte. Schade eigentlich.

Ranong – Koh Payam

Der deutsche Patient

Der deutsche Patient


Wie sagte schon Sebastian in Ulan Bator zu mir: „Die erste Regel des Reisens – vergiß den Plan!“
Und das musste ich leider auch. Direkt nach meiner Ankunft in Ranong – im Bus lief Tarantinos „Django“… man versteht diesen Film erst, wenn man ihn auf Thai konsumiert hat! – machte sich mein Mitbringsel aus Kambodscha (vermutlich!) bemerkbar. Dengue Fieber. Eigentlich wollte ich nur ein oder zwei Tage bleiben. Letztlich wurde über eine Woche daraus. Erst ein paar Tage im Kiwi Guesthouse gefiebert und geschwitzt. Dann dachte ich schon, es wird besser und ich kann meine Reise fortsetzen – doch weit gefehlt. Leider. Die folgenden Tage nach dem Fieber fühlt man sich zwar etwas besser, aber dennoch schlapp, hat Kopfschmerzen und verdammt niedrigen Blutdruck. Gerade mit letzterem ist nicht zu spaßen. Wenn man mal wieder nach einer Grenzerfahrung sucht, dann empfehle ich Eiswasser auf niedrigen Blutdruck. Man sollte die Adrenalinspritze griffbereit haben. 😉
Jedenfalls bin ich dann zum Arzt der mein Blut untersucht und mich quasi gleich da behalten hat. Drei Tage im Hospital – extrem langweilig und teuer. (Jetzt darf meine Auslandskrankemversicherung zeigen wie gut sie ist. :))
Naja, genug gescherzt.
Durch dieses ungeplante Rumliegen näherte sich zu allem Überfluß mein 15 Tage-Visum so langsam dem Ende und ich musste einen sogenannten Visa-run machen. Das läuft dann so ab, man bezahlt ungefähr 17 Dollar, wird zum Hafen gekarrt, reist aus Thailand aus, steigt in ein Boot, tuckert nach Myanmar, reist ein und gleich wieder aus (kostet nochmal 10$), tuckert wieder zurück, reist wieder ein und wird ins Hostel verfrachtet. Und das alles mit 25% Leistung meinerseits. War ein toller Run! 🙂
Danach habe ich beschlossen, doch noch nach Koh Payam zu fahren, um mich da zu erholen. Auf dieser Insel hab ich mir dann 10 Tage den Hintern breitgelegen. Meine extrem süße und Altersdiabetis versprechende Ernährung war auch nicht sonderlich hilfreich. Also, gegen den breiten Hintern!
Untergebracht war ich im Resort Sabai Sabai. Zwei Tage hab ich da im unverschähmt teuren Bungalow (10$ pro Nacht!) verbracht, ehe ich dann für die restliche Zeit in mein Zelt gezogen bin. Hat nur 100 Bat gekostet und ich habs halt nicht ganz umsonst mitgeschleppt.
Wie bereits erwähnt, habe ich mich da die meiste Zeit erholt und bin in ausgedehnten Spaziergängen kreuz und quer über die Insel gelatscht. Am 21. hat James – der Chef von Sabai Sabai – noch eine Party geschmissen. Mit RumCola, Techno und tanzen im Sand. War wirklich nett. 🙂 Und glaubt mir, barfuß tanzen im Sand des Strandes, ist wirklich was ganz anderes als tanzen mit Sohle auf hartem Belag.
Ich fand auch Zeit mal wieder etwas zu lesen (dafür wurden die Hängematten erfunden!).
„Der stille Amerikaner“ von Greene. Sehr zu empfehlen und von mir leider bisher unterschätzt. Außerdem fiel mir noch ein arg geschundenes Kafka-Bändchen („Der Prozess“) in die Hände. Und wie sich das für einen waschechten Germanisten gehört, habe ich intensivst Klappentexte, Anmerkungen und Nachwort studiert. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Kafka, kurz bevor er dies schrieb, eine Verlobung einging und diese kurze Zeit später wieder löste!? Und nach dem Foto zu urteilen…. naja, Schönheitsideale. Ich freue mich jedenfalls schon auf die Kafka-Gesamtausgabe zu Haus.
Aber genug jetzt mit Verhaftungen und dem ganzen trockenem Literaturkram.
Nach 10 Tagen bin ich dann wieder runter von der Insel. Einen Tag musste ich aufgrund von schlechtem Wetter noch zugeben. (Lag also definitiv nicht am Hangover, wo man dann plötzlich wieder in Bangkok zu sich kommt und versucht, die letzte Nacht zu rekonstruieren, weil… hey, das is ne super Idee für nen Film! :))
Als alter Camperhase dachte ich mir jedenfalls, dass es nicht der beste Einfall ist, das Zelt bei Regenwetter einzupacken. Als das Wetter aber am Folgetag nicht anders wurde, hab ichs dann gewagt und bin wieder nach Ranong. Nach einer unspektakulären Nacht da gings weiter nach Krabi.