Archiv für den Monat: März 2019

Sucre/ Cochabamba/ La Paz/ Copacabana/ Puno

Während ich aufs Essen warte (heute gibt’s mal Pizza! – die bekommen sie in diesen Breiten leider nicht hin. Ich vermute, es liegt am Teig… oder am Käse!) fange ich schon einmal an, die neusten Begebenheiten zusammenzutragen.
In Sucre hatte ich ein sehr schönes Hostel mit Garten. Eine Einladung zum Abhängen. So konnte ich meinen Papierkram erledigen, wobei mir die Spanier etwas geholfen haben! Die ganze San Pedro Clique hat sich nämlich im wunderschönen Sucre wiedergetroffen. Allerdings haben wir außer ein paar Aussichtspunkte erklimmen, einen beleuchteten Springbrunnen mit Sounduntermalung und dem Genuß lokaler Köstlichkeiten nicht viel unternommen.
Dani & Marta flogen weiter nach Santa Cruz und Helena und Bernat fuhren mit mir in Richtung Cochabamba und von da weiter in ein kleines Kaff. Dabei habe ich den Luxus eines Touristenbusses genossen, während die armen Spanier im lokalen Bus fahren mussten. Dafür wars für sie aber auch spottbillig. Bereits hier durfte ich feststellen, dass man ab Bolivien etwas mit dem Feuer spielen und auf (halb-)leere Busse spekulieren kann. Drückt den Preis enorm.
In Cochabamba war ich nicht lange, habe dort Caro wiedergetroffen und wir haben uns den wohl größten Markt Südamerikas angeschaut und eine sehr große Christusstatue. Vorschläge von einer gewissen Person, wie Wodka-O trinken, in ne Stangendisse gehen oder ein Fußballspiel schauen, wurden aus Geld- und Zeitgründen verworfen.
Wir sind dann getrennt nach La Paz aufgebrochen – haben uns dort aber wiedergetroffen und sind mit der Seilbahn gefahren (ersetzt in LP die U-Bahn). Man erhält einen grandiosen Überblick über die Stadt und kann sogar bis zur Nachbarstadt El Alto fahren, die noch etwas höher liegt als La Paz und wo man einen noch besseren Einblick in das normale bolivianische Leben bekommt. (Meinung des Autors.)
Ich habe mich dann noch todesmutig die Death Road auf nem Mountainbike runtergestürzt. War ein Klacks.;)
Von La Paz aus ging’s noch für zwei Tage nach Copacabana an den Titicacasee. Hier haben wir – zusammen mit Dominik aus Deutschland (hab ich im Hostel aufgegabelt) – einen Ausflug zur Island del Sol unternommen. War ein ganz netter Ausflug bei schönstem Wetter und mit viel Kletterei und Bier.
Anschließend ging’s für mich weiter nach Puno und Caroline ist nach Cusco gefahren.
Puno hat jetzt nicht so viel zu bieten. Ich bin etwas eingelaufen und habe kostenlose Geldautomaten gefunden und mir neue Kopfhörer gekauft. (Meine guten 3€ Kopfhörer aus Chile waren irgendwie… naja… verschwunden. Jetzt müssen die 4€ Dinger aus Peru richten.
Vorgelagert vor Puno gibt es noch ein paar künstliche Inseln aus Schilf. Dort leben ca. 2500 Indios, deren Vorfahren einstmals vor den Inkas flüchten mussten. War sehr interessant – und leider auch sehr touristisch.
Nun bin ich gerade in Arequipa angekommen, wo im Hostel viel Deutsch gesprochen wird – und ich mir ein paar Durchfallgeschichten anhören darf.

San Pedro/ Uyuni/ Potosi

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, in San Pedro kommt man ohne Fahrzeug nicht weit, weshalb man Touren buchen muss. Ich hatte derer drei. Einmal das Tal des Mondes, einmal in die Sterne gucken und einmal Baden in einem Salzsee (wie das Tote Meer, nur in sehr klein). War alles „mega“ (heutige Jugend) schön und genau das, wonach es sich anhört!
Der letzte Tag in San Pedro gehörte der Bürokratie. Ich brauchte ja so einen Lappen für Ausreise aus Chile. Meinen, den ich an der Grenze bekommen habe, hatte ich entsorgt. Sah zu unwichtig aus.
Nun gut, musste ich eben nach Calama in die nächstgrößere Stadt. Es handelt sich dabei um eine alte Kupfergräber-Stadt und ist leider absolut nicht sehenswert. Dort am frühen Morgen angelangt, musste ich aufs Polizeipräsidium eilen (PDI). Eine exquisite Erfahrung. Dutzende Leute stehen an, um irgendwas zu machen, und scheinbar hatte auch jede und jeder einen Termin. Nach drei oder mehr Stunden hatte ich die Faxen dicke und frug direkt mit meinem unwiderstehlichen Spanisch beim netten Wachmann, ob er da was machen könne. In der Tat wurde mein Pass mitgenommen und mir ein paar Minuten später wieder überreicht, mit der gewünschten Kopie. Somit ging’s dann gut gelaunt und 9 Euro ärmer (Bus) wieder zurück nach San Pedro.
Dort angelangt, wurde noch schnell eine dreitägige Tour nach Uyuni (Bolivien) gebucht und das letzte Kleingeld verjubelt. (Meine treuen iranischen Flipflops hatten das Zeitliche gesegnet und ich brauchte Ersatz!)
Am folgenden Tage ging’s dann in einer Sechsergruppe (1x Australien, 4x Spanien und icke) nach Bolivien. An der Grenze stiegen wir in einen leistungsschwachen Toyota-4WD um, der von unserem bolivianischen Fahrer Luiz gelenkt wurde. Gemeinsam klaperten wir dann unzählige Lagunas und Felsenformationen, Geysire, einen Zugfriedhof sowie die Salzwüste von Uyuni ab. Der Ausflug war zwar für meine Verhältnisse etwas teurer – hat sich aber gelohnt!
Die Australierin (Caroline) und ich hatten dabei auch etwas Glück, dass die beiden spanischen Pärchen (Bernat & Helena, sowie Marta & Dani) an Bord waren, um hin und wieder zu übersetzen.
Überhaupt war die Gruppe echt gut, so dass wir auch nach der Tour noch gemeinsam in Uyuni essen waren. (Und wer weiss, vielleicht treffen wir uns alle hier in Sucre noch einmal, wo ich Grad bei Regen im Hostel sitze und diese Zeilen tippe…)
In Uyuni selbst, gab’s nicht viel zusehen, so dass ich am nächsten Tag mit Dani und Marta nach Potosi gefahren bin. 4000 Meter Höhe merkt man dann doch, vor allem, wenn man nicht mehr der Fittesten einer ist.
Potosi war mal, aufgrund von immensen Vorkommen an Bodenschätzen (hauptsächlich Silber und Zink), eine der reichsten Städte der Welt. Heute wird da immer noch abgebaut und man kann die Minen besichtigen, während darin gearbeitet wird.
Das haben wir dann auch gemacht und jede Menge über das Bergbauwesen in Bolivien erfahren. Mal vom Dynamit abgesehen, wird da noch gearbeitet, wie schon vor 500 Jahren, jeder Minenarbeiter malocht für sich selbst (d.h. die Bezahlung ist das, was man aus dem Berg rausholt!).
Trotzdem sind die Arbeiter nicht ganz unreflektiert. Sie wissen auch, dass Modernisierung (und damit verbundene bessere Bedingungen) nur Arbeitsplätze kostet und das mehr erwirtschaftete Geld da verschwinden würde, wo es leider immer verschwindet. Und freilich hoffen vor allem diejenigen, die noch nicht zu alt sind, auf eine Zukunft ohne Bergbau. Vielleicht ja im Tourismus.
Am folgenden Tag haben wir dann noch ein Museum zum Thema Münzherstellung (sehr interessant!) und die Kathedrale besichtigt. Danach ging’s flux ins nahegelegene Sucre. Eine Fahrt dahin dauert zwischen 3 und 4 Stunden. Unser Fahrer – die große bolivianische Formel 1 Nachwuchshoffnung – schaffte es in 2,5. Die Landschaft ist schon atemberaubend und auch Sucre macht einen guten Eindruck. Hier werde ich mich erstmal ein paar Tage aufhalten, meiner weiteren Reise etwas mehr Kontur verleihen und ein paar bürokratische Angelegenheiten (diesmal deutsche) regeln. Voraussichtlich Samstag soll’s dann weitergehen nach Cochabamba und dann La Paz.
Ich werde berichten – und genießt die Champions League-freie Zeit! Der letzte deutsche Vertreter is heute ausgeschieden!

Santiago/Valparaiso/La Serena

Ich bemerke gerade, dass hier lange nix kam… 🙂
Beginnen wir mit Santiago. Die Andenueberquerung war recht spektakulaer. Einmal hoch, dann wieder runter und zwischendrin der hoechste Berg des Gebirgszuges. Kann man schon mal machen.
Santiago war dann ein Moloch wie jeder andere auch. Dort verbrachte ich recht viel Zeit in einem Hostel, in dem erstaunlich viele Kolumbianer arbeiteten. Merkwuerdig. Von denen lernte ich das Rezept fuer Melonenwein. (Weisswein und Melone!) In der Stadt selbst gabs jetzt nicht so viel zu sehen… auffaellig war lediglich die ueberdurchschnittlich hohe Anzahl an bemalten und besprayten Waenden. Alles sehr bunt da!
Nach drei Tagen gings dann weiter in die bisslang schoenste Stadt: Valparaiso. Die vielen, meist schon sehr alten,
Haeuser lagen schoen am Hang, wie man es von den Mittelmeerhafenstaedten kennt. Ein grossteil war ebenfalls kuenstlerisch verziert. (Ich glaube, Chile ist das Paradies fuer Graffitikuenstler!) Jedenfalls hab ich es in meinen fuenf Tagen da nicht allzusehr mit Aktivitaeten uebertrieben. Ne Stadtfuehrung war dabei, (Sonnen-)baden, und Einkaeufe (im Supermarkt).
Anschliessend war ich in La Serena, wo ich noch auf dem Weg zur Unterkunft von einem aelteren Deutschen begruesst wurde. Die sind wirklich ueberall. Das Staedchen selbst war interessant (langer Strand – doch leider nicht immer schoenes Wetter!). In der Naehe gibt es noch das beruehmte Equi-Tal. Da kann man Landschaft, Weinberge und Sterne schauen. Braucht man aber etwas mehr Zeit fuehr.
Der Zeitfaktor koennte wirklich bald zum Problem werden… Fuer alles, was ich noch vorhabe. Ojeoje. Hinzu kommen auch noch kleine Buerokratische Wehwehchen. So hab ich beispielsweise eine komische Quittung verlegt,die ich fuer die Ausreise aus Chile benoetige… aergerlich. Kostet alles wieder Zeit, Geld und Nerven.
Die naechsten drei Tage in San Pedro sind somit schon pickepackevoll… von denen ich alsbald berichten werde.
Hasta Luego.