Archiv für den Monat: März 2016

Cappadocia, Canakkale, Izmir

Da ich das sprachliche Grauen der vergangenen Beiträge grad nochmal überflogen habe und es hier in Cairo auch schon wieder spät in der Nacht ist, möchte ich den geneigten Leser gar nicht lang mit neuem Text quälen.

Cappadocia: tolle Landschaft, in Felsen gehauene Städte, sonnig aber trotzdem kalt im Frühling, Fahrt mit dem Heissluftballon möglich aber teuer – wird evtl. nachgeholt

Canakkale: wenig aufregende Stadt, nette Uferpromenade, war hauptsächlich da, weil seit Schliemanns Buddeleien Troja dort vermutet wird, grosses Touristen-Tamtam mit Pferdchen und ein paar Ruinen, vielleicht folgt hierzu noch ein ausführlicherer Text

Izmir: Tagesausflug nach Ephesus (grandios), Pergamon fiel wegen Regen aus, Stadterkundung, interessante Menschen im Hostel, Wiedersehen mit Seniz am Goethe-Institut (ca. 50 min!) – kurz aber fein. 🙂

Abfahrt nach Istanbul, dort noch ein Regentag verbracht, Abflug nach Kairo, am Tahrir Platz um 3 Uhr in der Nacht von zwei betrunkenen Gestalten abgeholt…

Trabzon, Ankara

Nach meinem kleinen Schlenker in den Kaukasus (ca. 2000 km), ging es wieder zurück in die Türkei. Trabzon. Ein durchaus lauschiges Städtchen. Wohnen möcht ich da zwar nicht, aber für ein – zwei Tage Auszeit genau das Richtige.

Die Stadt selbst liegt am Schwarzen Meer und es ist beinahe immer graues, ja schlechtes Wetter. Als Tourist ist man dort eine kleine Seltenheit, wie es scheint. Die mir anempfohlenen Sehenswürdigkeiten von Trabzon (ein Bergkloster, welches gerade renoviert wird und ein weit entfernter See, mit berauschender Landschaft) habe ich nicht gesehen. Lediglich eine kleine Version der Hagia Sophia, mit ihren berühmten Wandgemälden habe ich mir angeschaut.

Am Tag meiner Abreise (mein Bus ging spät in der Nacht) hatte ich schon die Befürchtung, dass es recht langweilig werden könnte. Um so größer war meine Überraschung und Freude, als ich durch den Lärm einer Filmcrew geweckt wurde. Ein paar Szenen für einen neuen Arthaus Film sollten da aufgenommen werden. Ein junger Typ am Set erklärte mir, wie der Film heißt und wie der Name des Regisseurs lautet. (Heiner kennt ihn bestimmt: Tayfun Pirselimoglu) Man darf gespannt sein. Da es sich bei diesem Werk um einen 50er Jahre Film handelt, hatte ich aufgrund meiner äusseren Erscheinung keine Chance auf eine Rolle im Film. 😉

Am Abend gings dann weiter nach Ankara. Schon im Bus merkte ich, dass irgendwas nicht stimmte. Da es Fernsehnachrichten im Gefährt gab, habe ich bereits da schon ein paar Bilder des Anschlags sehen dürfen. Hab zwar nix verstanden, aber die Bilder sprachen für sich. (Was ist doch das eigene, persönliche Unglücklich lächerlich dagegen… und auch gegen andere Vorkommnisse, die sich derzeit auf der Welt abspielen.)

Zu allem Überfluss fand der Anschlag auch noch in der Gegend statt, wo ich mich grad befinde und diese Zeilen tippe. Bis gestern war der Platz noch abgesperrt.

Tagsüber bin ich dann mit Jesse, einem Kanadier hier aus dem Hotel, zur Iranischen Botschaft geseppelt, da er auch auf sein Visum wartet. Ich muss auch noch auf meine Nummer warten, so dass ich mich erstmal entschlossen habe, gen Süden weiterzuziehen und nächste Woche noch einmal herzukommen. Schaun wer mal.

Gestern Abend habe ich mich dann noch mit Mehmet und seiner Frau Nazli (Freunde von Carsten) auf dem Campus getroffen. War echt nett. Es gab Essen und heimlich Wein. 😉

So weit erstmal. Bilder verlink ich bald, wenn ich entsprechende Technik zur Verfügung habe.

Istanbul

Istanbul
Nachdem ich reif- und ausführlich überlegt habe, mit den drei Dresdnern zunächst nach Meteora und anschliessend nach Idomeni zu fahren, entschied ich mich schließlich doch dagegen. Vielleicht ein Fehler!?
Meine Destination hieß Istanbul und nix anderes. Wie immer das billigste Hostel suchend, ergatterte ich eines mit Blick auf die Hagia Sophia. Man hätte es auch schlechter treffen können.
Die kommenden 5 Tage brachte ich nun damit zu, mich durch die Hektik dieser einzigartigen Metropole zu wühlen. Ich war in der Blauen Moschee, im Palast (Prunk & Pomp & der Bart des Propheten), ich stieg hinab in eine Zisterne, ich erklomm einen Turm mit einer sagenhaften Aussicht und ich stand an dem Ort, wo die jüngsten Anschläge verübt wurden.
Einen Tag brachte ich auf der Asien-Seite zu, die ein wenig spannender ist, als die Touristisch-Europäische. Dort habe ich mich mit Kerem getroffen. Er ist der Cousin eines Freundes von Carsten. War ne nette Plauderei, bei der ich so einiges über die Türkei, Istanbul und Türkisches Bier erfahren habe.
Am letzten Tag versuchte man dann noch, mit einer starken und sehr aufdringlichen Freundlichkeit mir das Geld aus der Tasche zu ziehen…
Das wirkliche Istanbul halt. 😉

Athen, Thessaloniki

Athen, Thessaloniki
Als ich die Fähre, die mich nach Athen zurückbrachte, verließ, war es noch frühes Grauen am Morgen. Ich nahm eine der ersten U-Bahnen in Richtung Omonoia Platz, wo ich mir ein Bett im günstigsten Hostel am Platze suchte. Eine Schwäche im Zuhören und eine Schlüsseldopplung brachte mich zunächst in ein Zimmer mit drei Afghanen, was sehr interessant hätt werden können. Später erfuhr ich, dass irgendeine Organisation win paar Zimmer in diesem Hostel gemietet hat und ich demzufolge die Räumlichkeiten wieder verlassen musste. 😞
Die ersten Tage verbrachte ich damit, dass äusserst interessante Viertel zu erkunden und ein paar Ruinen abzuklappern. Agora, Akropolis plus das zugehörige Umfeld plus Museum. Das Wetter war dabei noch immer bombe. (Wohlverdient!) Für den zweiten Teil in der Griechischen Hauptstadt zog ich dann aus dem Hostel zu Kostas und Claudia (ehemals Konrad 58a). Hier gab’s dann das richtige griechische Leben. Oktopus und Ouzo, Raki und Gäste. Ausserdem Bier trinken gehen in den angesagten Athener Szenevierteln. Chic.
War echt schön. Aber leider nach zwei Tagen auch schon wieder vorbei. Dann gings im ziemlich vollen Nachtzug nach Thessaloniki.
Dort angekommen hab ich gleich erstmal den steilsten Berg zum angesagtesten Hostel der Stadt erklommen. (Ein Haufen Deutsche da! Ein älterer Herr aus Husum, ein Paar aus Erlangen, zwei junge Mädchen aus Bayern, noch zwei Mädchen aus Sonstwo, drei crazy Jungs aus DD mit nen alten Auto, das noch bis China halten muss, ein Typ aus Leipzig… und noch ein paar Leute aus anderen Staaten. 😊)
Die Stadt selbst hat einiges zu bieten. Ne alte Stadtmauer z.B., eine Festung, hier und da Ausgrabungen und Museen in rauhen Mengen (besonders hervorzuheben: Byzantinisches und Fotomuseum.) Das absolute Highlight in Thessaloniki ist aber an lauen Sommertagen auf der Uferpromenade entlang zu spazieren oder einfach nur zu sitzen. Das Ding erstreckt sich fast über die ganze Länge der Stadt.
Die beliebten, nahegelegenen Ausflugsziele Metora und Mount Athos hab ich leider nicht sehen können – wird aber noch nachgeholt. 😃