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Panama City/ Nicaragua

  1. Panama City. Krasser Scheiss.

Nach einem reibungslosen Flug kam ich ordnungsgemäß an und wollte mir kein 30$ Taxi zum Busbahnhof gönnen. Ich hatte Glück und es kam gerade ein ‚Chicken Bus‘ (so heissen hier alte, aufgemotzte amerikanische Schulbusse). Die Fahrt damit ist recht abenteuerlich (Musik bis zum Anschlag, hält an jeder Ecke und man schwitzt sich zu Tode) – dafür kostets aber auch nur 50 Cent. Leider fuhr der Bus nicht ganz bis zum Busbahnhof, so dass ich mir dachte, den Rest kannste laufen. Somit spazierte ich dann frank und frei durch ein Viertel, was von Block zu Block interessanter wurde. Mittendrin würde ich dann von ein paar Polizisten gestoppt und gefragt, wohin ich denn wollte. Nach meiner Antwort lächelten sie nur und meinten, ich könne da nicht lang gehen. Dann riefen sie einen Streifenwagen und fuhren mich bis zum Bus-Terminal. Bäm – mal wieder Taxikosten gespart! 😉

Naja, der Rest lief etwas reibungsloser. Mit einem Zwischenstopp in San Jose (Costa Rica) ging’s weiter nach Managua. Hier verbrachte ich ein paar Tage mit Annett und Guillermo. Ausflüge nach Masaya, Laguna der Apoyo und Granada waren inbegriffen.

Den Rest der Woche (4 oder 5 Tage… wer zählt da schon mit?) verbrachte ich dann noch in Leon bzw. am Strand in Las Peñitas. Ein kleines Paradies, aus dem man nur schwer wieder loskommt.

Dann ging’s wieder zurück nach Managua, nach San Jose, nach Panama City, wo ich mir noch den Kanal und die Altstadt anschaute und nun ungeduldig auf meinen Abflug warte.

Das war’s auch schon! Bis zur nächsten Reise wird der Blog wieder geschlossen! 😉

Cali/ Salento/ Medellin/ Karibik

  1. Ok. Zunächst einmal sei bemerkt: Noch bin ich nicht ganz wieder zurück in der Spur. Ich musste aber erschröcklich feststellen, das Franzi ihren Japan-Blog jeden Tag hart updatet – was mich freilich unter Druck setzt auch mal wieder was von Stapel zu lassen. 🙂

Zuvorderst aber, möchte ich einmal eine Lanze brechen, für die Kolumbianer. Als ich am Schalter im Busbahnhof zu Santa Marta meine Kreditkarte unbemerkt auf den Boden gleiten ließ, wurde sie von aufmerksamen Einheimischen gefunden und zurückgegeben. Und ich wurde darauf hingewiesen, dass meine Tasche mit den Wertsachen noch offen sei… Soviel dazu, dass hier ständig nur geklaut und Überfallen wird.

Setzen wir nun die Reise fort und beginnen mit Cali. Hier war nicht viel los, vor allem mit mir. Ich bin auf einen Berg rauf, auf dem drei Kreuze standen (die hab ich auch gemacht, als ich dann endlich oben war, bzw. wieder unten!) und es gab einen netten kleinen Park, in dem sich viel Leben abspielte (Gesang, Theater, Tanz uvm.). Da ging ich sehr oft hin, hing ein wenig ab und ließ die Welt Welt sein. 

Von Cali aus ging’s dann in die Kaffeezone rund um Salento. Zunächst gasttierte ich im bereits erwähnten Filandia, ein kleiner Touriort in der Nähe von Salento. Dahin bin ich mit João gefahren, ein crazy Portugiese, der in Guinea-Bissau lebt und arbeitet, fünf Sprachen spricht und den wir irgendwo im Süden von Kolumbien aufgegabelt hatten. Zwischendurch hat man sich immer einmal aus den Augen verloren, dann wieder getroffen. Filandia sollte – um das vorweg zu nehmen – unser letzter gemeinsamer Besuch werden. Von hier aus gab’s einen Tagesausflug nach Silvia (heißt wirklich so!), wo wir eine indigene Gemeinschaft besucht haben. (Ist so eine Art Steckenpferd von João.) Hier waren  wir in der Schule, beim Arzt und in einem 1A Fischrestaurant. Geredet hat meistens nur João, zum einen weil er das gerne tut und zum anderen, weil sein Spanisch eeeetwas besser ist als meins.

Am nächsten Tag sagten wir dann Ciao. João fuhr glaub ich nach Bogota und ich erst mit dem Fahrrad (Radtour) und abends dann nach Salento. Hier gab’s ne Wanderung durch das Cocora Valley mit seinen einzigartigen hohen Palmen (ein Wahrzeichen Kolumbiens) und eine Tour durch eine Kaffeeplantage mit wertvollen Informationen über das edle Nass.

Eingedeckt mit dem besten Kaffee der Welt ging’s dann weiter nach Medellin. Hier war ich in einem frisch renovierten Hostel der eine von zwei Gästen. Da hat man seine Ruhe. 😉 Medellin ist eine recht moderne Stadt, mit S-BAHN und Seilbahn und hat einige nette Plätze, wo sich das Jungvolk zum Biertrinken trifft. An einem Nachmittag hatte mich die Hostelbesitzerin noch ein wenig in der Stadt rumgeführt und am darauffolgenden Tag bin ich nochmal auf eigene Faust los, denn es gab viel zu sehen. (Leider nicht den Wanderpark, wo ich hin wollte. Der war geschlossen.)

Weiter ging’s dann nach Cartagena, an die Karibikküste. Hier gibt’s eine nette Altstadt zum Bummeln und angucken.  Umrundet wird das ganze von der alten Stadtmauer, auf der man lang laufen kann. Außerdem gibt es noch ein gut ausgebautes Fort, was ich mir aber nur von Weitem angeschaut habe. Das Ding war wohl damals von zentraler Bedeutung, weil die Spanier von hier aus ihr Gold verschifft haben.

In Cartagena hatte ich ein nettes Hostel, welches nicht in der touristischen Altstadt gelegen war. Die ‚Hauptattraktion‘ des Hostels war allerdings ein Reichsbürger (bzw. ganz normaler Rassisttourist.) Ich hätte wirklich nie und nimmer damit gerechnet, solche Leute ausserhalb der Grenzen Deutschlands anzutreffen – aber es gibt sie. Der Rentner hat schon ganz schön rassistischen Schmarrn abgelassen.  Da weiß man gar nicht, wie man reagieren soll.

Das Hauptproblem für mich war aber die karibische Hitze. Kein Schritt ohne Schweiß. Mittleuropäische Körper sind einfach nicht gemacht für dies Klima. 😉

Weiter ging’s dann nach Santa Marta. Ebenfalls an der Karibikkante… aber etwas näher an Venezuela.

Hier war ich ebenfalls in einem netten Hostel (die waren bisher eigentlich alle gut!) – was aber leider etwas schwer zu finden war. In Santa Marta gab’s Sonnenbaden, einen Ausflug nach Tayrona (Nationalpark mit Dschungel, Affen und Strand) und Taganga (Stadteil im Norden, mit Stränden und Hippies).

Damit ist eigentlich auch schon alles gesagt zu Santa Marta. Weiter ging’s Richtung Bogota, wo mein Flug nach Panama auf mich wartete. In Bogota konnte ich bei Federico – eine Airbnb-Empfehlung von Nora – übernachten. Das war nicht schlecht. Feine Gespräche – Federico konnte Deutsch. Ich bin jeden Tag (also alle beide!) mit dem Bus Richtung Downtown gefahren. Um das Transportsystem Bogotas zu verstehen, muss man aber mehrere Doktortitel haben. 🙂 Extrem kompliziert…

Ich hab mir in B. die Altstadt angeschaut, bin auf den Berg Montserrate gegondelt und habe eine Graffiti-Tour mitgemacht. Dann habe ich mich noch mit zwei ehemaligen Pasch-Schülern getroffen. (Brisa und Angel). Das war auch sehr gelungen. Ist schon interessant, wohin es die Leute verschlägt. Wir sind durch die Gegend gelaufen und  haben noch einen Kaffee im Goethe-Institut getrunken. Das war’s dann auch schon in Bogota. Sehr gelungen alles. Am 30.05. ging’s dann mit dem Flieger nach Panama-City.

 

Pasto / Mocoa/ San Augustin /Popayan/Cali

„… eingepfercht auf einem kleinen Sitz in einem kleinen Bus mit viel zu vielen Leuten, im größten Verkehr, der großen Stadt Cali, dachte ich an bessere Tage.“

Und die gab es natürlich auch.

Doch, wie heißt es so schön? Worüber man nicht sprechen, darüber kann man auch nicht schreiben.

Was ich hiermit tue.

Die nächste Station ist wohl Filandia. Davon dann wieder mehr.

Cuenca/ Alausi/ Banos/ Dschungel/ Quito

Irgendwas Schlechtes muss ich wohl im Bus gegessen haben… Jedenfalls hatte ich die ganze Zeit über in Cuenca Bauchschmerzen. Nicht lustig.
Weitaus lustiger war das Treffen der Kursleitung (Heiko). (Endlich durfte ich auch seine Frau kennenlernen. :-))
Jedenfalls waren wir auf dem Markt, im Nationalpark ‚El Cajas‘ wandern (inkl. Fotoshooting!)… und haben uns die Stadt angesehen. (Viel aus dem Auto heraus.)
Dann ging’s auch schon weiter nach Alausi. Hier wurde ich mitten auf der Straße am Ortsrand rausgelassen, was neu für mich war. Am Nachmittag hab ich dann den Touri-Zug zur Teufelsnase genommen. Es ging einige Abhänge entlang mit toller Aussicht.
Hab dann eine Nacht im 5 Sterne Hostel zugebracht und bin am nächsten Tag weiter nach Banos. Wie der Name schon verrät, gibt es hier viel Wasser (Flüsse, Heisse Quellen, Wasserfälle, Niederschläge etc.)
An einem Tag war ich Wandern und wurde von zahlreichen Wachhunden angemacht. Ist echt nicht ganz ohne… Wenn man Angst zeigt, wird man gebissen.
Dann gab’s noch einen Rafting-Trip. (Bin nur einmal ins Wasser gefallen.) Und am Abend ging’s noch in die Therme. Das war insofern lustig, weil recht viele Leute anwesend waren (Ostern, klar) und es nur zwei mit Wasser gefüllte Becken gab. Eines davon war Recht heiß (man wurde quasi gekocht!) und das andere war so voll, wie ein indischer Zug.
Von Baños ging’s dann weiter nach Lago Agrio und von dort aus für knapp 4 Tage in den Dschungel. War etwas teuer – hat sich aber gelohnt, da kein Internet und viele Tiere gesehen…
Hier hab ich dann auch zum ersten mal bereut, kein besseres Objekt für meine Kamera mitgenommen zu haben.
Seis drum. Jetzt bin ich seit zwei Tagen in Quito. Nix großartiges passiert in dieser hübschen Stadt. (Naja, ausser bei der Anreise, wo ich in aller Herrgottsfrühe den Bus vom Busbahnhof in die Innenstadt genommen habe, in den dann auch ein paar Halbstarke mit Bier einsteigen wollten. Das ging aber nicht, so dass die wütend wurden und irgendwas eingeschmissen haben (Fenster). Das Ende vom Lied: Polizei und Buswechsel.

Lima / Trujilo

Ich werde faul. Zu faul. Jetzt, da ich mich in der Nacht zur kolumbianischen Grenze begeben werde, habe ich noch ein wenig Zeit, die vergangenen Stationen (sofern ich mich noch erinnere!) im Schnelldurchlauf abzuhandeln.
Drei Tage in Lima. Eine ganz hervorragende Stadt und weit weniger unerträglich als erwartet. Hektisch zwar – aber die Naehe zu Meer und Sonne reissen es herraus. Mein Hostel lag im Bezirk Miraflores. Da liegen – abgesehen von der Innenstadt – wohl die meisten Unterkünfte. Leider etwas weit weg vom Zentrum, so daß man den Express-Bus (immer rappelvoll) nehmen musste. Limas Altstadt ist recht nett anzuschauen und man kann günstig speissen. Stadtauswärts liegt dann noch das ruhige Urlauberviertel Barranco (scheinbar nur was für Reiche und Touristen!). Hab ich mir jedenfalls auch noch reingezogen.
Interessant an Lima ist die Küste. Es gibt einen schmalen Streifen Strand und Schnellstraße – und dann geht’s aber ca. 30 Meter steil nach oben. Ein natürlicher Tsunami-Stopper.
Nächster Halt war Trujilo. Ein Geheimtipp, da man hier viele Prä-Inka Ruinen besichtigen kann. Zum einen gibt es zwei Tempel-Pyramiden (Sonne+Mond) der Moche, zwischen denen es Mal eine riesige Stadt gab. Einen der Tempel (Mond) kann man besichtigen. Zum anderen gibt es die gewaltige Stadtanlage ‚Chan Chan‘ der Chimor-Kultur, welche noch erstaunlich gut erhalten ist. Ein weiteres absolutes Muss ist die Mauer ringsum die Universität. Von der Aussenseite ist sie komplett mit einem Mosaik (und verschiedene Motiven!) ausgestaltet. Die alten Römer würden völlig zurecht neidisch werden. (Ich hab gehört, das Kunstwerk ist selbst nach über zwanzig Jahren Arbeit noch nicht richtig fertig. War allerdings zu faul, das zu prüfen…)
Nach zwei erträglichen Tagen und einem kurzen Umsteigestopp in Piura (hier bin ich zunächst zum falschen Busbahnhof gehastet!) ging’s dann mit dem Bus weiter Richtung Equador.

Wandertag – Arequipa/ Cusco

Die ca. anderthalb Wochen in Arequipa und Cusco sind mit ‚rumlaufen‘ Recht gut umschrieben.
Zunächst war ich für zwei Tage und eine Nacht im Colca Canyon. Am ersten Tag haben wir Kondore gesehen und sind dann ein paar Stunden lang nur bergab gegangen, um dann am folgenden Tage einen anderen Berg wieder hochzuklettern. Hat urst Spaß gemacht. Wetter und Landschaft waren gut und die Wandertruppe auch. Wir waren 4 Deutsche, ein Australier, eine Holländerin und ein belgisches Pärchen.
Mit dem etwas älteren deutschen Paar, welches mit war und dem Schweizer Hostel-Barista hing ich dann noch zwei Tage in Arequipa ab (schöne Stadt übrigens). Am Abend gab’s ein riesen heiapopeia Umzug von Pro-life (Abtreibungsgegnern) auf dem Hauptplatz. Schon irgendwie grußselig, wie tausende von Christen Recht unreflektiert da abfeiern!
Anschließend ging’s im Nachtbus nach Cusco. Hier hab ich (schon wieder!) Caroline getroffen und wir sind gemeinsam zum Rainbow Mountain + Red Valley gefahren.
Am folgenden Tag ging’s dann (wieder allein!) nach Machu Picchu. Eine unglaubliche Touristenschwämme. Ein Tag hin, ein Tag zurück und ein Tag für MP. Da der Eintritt ca. 70$ musste man da den ganzen Tag bleiben! 😉 (Die Quelle dieses Ausspruchs ist dem Autor bekannt!) Bis auf das wandern war es auch sehr nett da und das Wetter hat mitgespielt.
Gestern gab’s noch ein Relax-Tag und heute geht’s dann mit dem 20 Stunden Bus weiter nach Lima. Equador und Kolumbien rücken immer näher. 🙂

Sucre/ Cochabamba/ La Paz/ Copacabana/ Puno

Während ich aufs Essen warte (heute gibt’s mal Pizza! – die bekommen sie in diesen Breiten leider nicht hin. Ich vermute, es liegt am Teig… oder am Käse!) fange ich schon einmal an, die neusten Begebenheiten zusammenzutragen.
In Sucre hatte ich ein sehr schönes Hostel mit Garten. Eine Einladung zum Abhängen. So konnte ich meinen Papierkram erledigen, wobei mir die Spanier etwas geholfen haben! Die ganze San Pedro Clique hat sich nämlich im wunderschönen Sucre wiedergetroffen. Allerdings haben wir außer ein paar Aussichtspunkte erklimmen, einen beleuchteten Springbrunnen mit Sounduntermalung und dem Genuß lokaler Köstlichkeiten nicht viel unternommen.
Dani & Marta flogen weiter nach Santa Cruz und Helena und Bernat fuhren mit mir in Richtung Cochabamba und von da weiter in ein kleines Kaff. Dabei habe ich den Luxus eines Touristenbusses genossen, während die armen Spanier im lokalen Bus fahren mussten. Dafür wars für sie aber auch spottbillig. Bereits hier durfte ich feststellen, dass man ab Bolivien etwas mit dem Feuer spielen und auf (halb-)leere Busse spekulieren kann. Drückt den Preis enorm.
In Cochabamba war ich nicht lange, habe dort Caro wiedergetroffen und wir haben uns den wohl größten Markt Südamerikas angeschaut und eine sehr große Christusstatue. Vorschläge von einer gewissen Person, wie Wodka-O trinken, in ne Stangendisse gehen oder ein Fußballspiel schauen, wurden aus Geld- und Zeitgründen verworfen.
Wir sind dann getrennt nach La Paz aufgebrochen – haben uns dort aber wiedergetroffen und sind mit der Seilbahn gefahren (ersetzt in LP die U-Bahn). Man erhält einen grandiosen Überblick über die Stadt und kann sogar bis zur Nachbarstadt El Alto fahren, die noch etwas höher liegt als La Paz und wo man einen noch besseren Einblick in das normale bolivianische Leben bekommt. (Meinung des Autors.)
Ich habe mich dann noch todesmutig die Death Road auf nem Mountainbike runtergestürzt. War ein Klacks.;)
Von La Paz aus ging’s noch für zwei Tage nach Copacabana an den Titicacasee. Hier haben wir – zusammen mit Dominik aus Deutschland (hab ich im Hostel aufgegabelt) – einen Ausflug zur Island del Sol unternommen. War ein ganz netter Ausflug bei schönstem Wetter und mit viel Kletterei und Bier.
Anschließend ging’s für mich weiter nach Puno und Caroline ist nach Cusco gefahren.
Puno hat jetzt nicht so viel zu bieten. Ich bin etwas eingelaufen und habe kostenlose Geldautomaten gefunden und mir neue Kopfhörer gekauft. (Meine guten 3€ Kopfhörer aus Chile waren irgendwie… naja… verschwunden. Jetzt müssen die 4€ Dinger aus Peru richten.
Vorgelagert vor Puno gibt es noch ein paar künstliche Inseln aus Schilf. Dort leben ca. 2500 Indios, deren Vorfahren einstmals vor den Inkas flüchten mussten. War sehr interessant – und leider auch sehr touristisch.
Nun bin ich gerade in Arequipa angekommen, wo im Hostel viel Deutsch gesprochen wird – und ich mir ein paar Durchfallgeschichten anhören darf.

San Pedro/ Uyuni/ Potosi

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, in San Pedro kommt man ohne Fahrzeug nicht weit, weshalb man Touren buchen muss. Ich hatte derer drei. Einmal das Tal des Mondes, einmal in die Sterne gucken und einmal Baden in einem Salzsee (wie das Tote Meer, nur in sehr klein). War alles „mega“ (heutige Jugend) schön und genau das, wonach es sich anhört!
Der letzte Tag in San Pedro gehörte der Bürokratie. Ich brauchte ja so einen Lappen für Ausreise aus Chile. Meinen, den ich an der Grenze bekommen habe, hatte ich entsorgt. Sah zu unwichtig aus.
Nun gut, musste ich eben nach Calama in die nächstgrößere Stadt. Es handelt sich dabei um eine alte Kupfergräber-Stadt und ist leider absolut nicht sehenswert. Dort am frühen Morgen angelangt, musste ich aufs Polizeipräsidium eilen (PDI). Eine exquisite Erfahrung. Dutzende Leute stehen an, um irgendwas zu machen, und scheinbar hatte auch jede und jeder einen Termin. Nach drei oder mehr Stunden hatte ich die Faxen dicke und frug direkt mit meinem unwiderstehlichen Spanisch beim netten Wachmann, ob er da was machen könne. In der Tat wurde mein Pass mitgenommen und mir ein paar Minuten später wieder überreicht, mit der gewünschten Kopie. Somit ging’s dann gut gelaunt und 9 Euro ärmer (Bus) wieder zurück nach San Pedro.
Dort angelangt, wurde noch schnell eine dreitägige Tour nach Uyuni (Bolivien) gebucht und das letzte Kleingeld verjubelt. (Meine treuen iranischen Flipflops hatten das Zeitliche gesegnet und ich brauchte Ersatz!)
Am folgenden Tage ging’s dann in einer Sechsergruppe (1x Australien, 4x Spanien und icke) nach Bolivien. An der Grenze stiegen wir in einen leistungsschwachen Toyota-4WD um, der von unserem bolivianischen Fahrer Luiz gelenkt wurde. Gemeinsam klaperten wir dann unzählige Lagunas und Felsenformationen, Geysire, einen Zugfriedhof sowie die Salzwüste von Uyuni ab. Der Ausflug war zwar für meine Verhältnisse etwas teurer – hat sich aber gelohnt!
Die Australierin (Caroline) und ich hatten dabei auch etwas Glück, dass die beiden spanischen Pärchen (Bernat & Helena, sowie Marta & Dani) an Bord waren, um hin und wieder zu übersetzen.
Überhaupt war die Gruppe echt gut, so dass wir auch nach der Tour noch gemeinsam in Uyuni essen waren. (Und wer weiss, vielleicht treffen wir uns alle hier in Sucre noch einmal, wo ich Grad bei Regen im Hostel sitze und diese Zeilen tippe…)
In Uyuni selbst, gab’s nicht viel zusehen, so dass ich am nächsten Tag mit Dani und Marta nach Potosi gefahren bin. 4000 Meter Höhe merkt man dann doch, vor allem, wenn man nicht mehr der Fittesten einer ist.
Potosi war mal, aufgrund von immensen Vorkommen an Bodenschätzen (hauptsächlich Silber und Zink), eine der reichsten Städte der Welt. Heute wird da immer noch abgebaut und man kann die Minen besichtigen, während darin gearbeitet wird.
Das haben wir dann auch gemacht und jede Menge über das Bergbauwesen in Bolivien erfahren. Mal vom Dynamit abgesehen, wird da noch gearbeitet, wie schon vor 500 Jahren, jeder Minenarbeiter malocht für sich selbst (d.h. die Bezahlung ist das, was man aus dem Berg rausholt!).
Trotzdem sind die Arbeiter nicht ganz unreflektiert. Sie wissen auch, dass Modernisierung (und damit verbundene bessere Bedingungen) nur Arbeitsplätze kostet und das mehr erwirtschaftete Geld da verschwinden würde, wo es leider immer verschwindet. Und freilich hoffen vor allem diejenigen, die noch nicht zu alt sind, auf eine Zukunft ohne Bergbau. Vielleicht ja im Tourismus.
Am folgenden Tag haben wir dann noch ein Museum zum Thema Münzherstellung (sehr interessant!) und die Kathedrale besichtigt. Danach ging’s flux ins nahegelegene Sucre. Eine Fahrt dahin dauert zwischen 3 und 4 Stunden. Unser Fahrer – die große bolivianische Formel 1 Nachwuchshoffnung – schaffte es in 2,5. Die Landschaft ist schon atemberaubend und auch Sucre macht einen guten Eindruck. Hier werde ich mich erstmal ein paar Tage aufhalten, meiner weiteren Reise etwas mehr Kontur verleihen und ein paar bürokratische Angelegenheiten (diesmal deutsche) regeln. Voraussichtlich Samstag soll’s dann weitergehen nach Cochabamba und dann La Paz.
Ich werde berichten – und genießt die Champions League-freie Zeit! Der letzte deutsche Vertreter is heute ausgeschieden!

Santiago/Valparaiso/La Serena

Ich bemerke gerade, dass hier lange nix kam… 🙂
Beginnen wir mit Santiago. Die Andenueberquerung war recht spektakulaer. Einmal hoch, dann wieder runter und zwischendrin der hoechste Berg des Gebirgszuges. Kann man schon mal machen.
Santiago war dann ein Moloch wie jeder andere auch. Dort verbrachte ich recht viel Zeit in einem Hostel, in dem erstaunlich viele Kolumbianer arbeiteten. Merkwuerdig. Von denen lernte ich das Rezept fuer Melonenwein. (Weisswein und Melone!) In der Stadt selbst gabs jetzt nicht so viel zu sehen… auffaellig war lediglich die ueberdurchschnittlich hohe Anzahl an bemalten und besprayten Waenden. Alles sehr bunt da!
Nach drei Tagen gings dann weiter in die bisslang schoenste Stadt: Valparaiso. Die vielen, meist schon sehr alten,
Haeuser lagen schoen am Hang, wie man es von den Mittelmeerhafenstaedten kennt. Ein grossteil war ebenfalls kuenstlerisch verziert. (Ich glaube, Chile ist das Paradies fuer Graffitikuenstler!) Jedenfalls hab ich es in meinen fuenf Tagen da nicht allzusehr mit Aktivitaeten uebertrieben. Ne Stadtfuehrung war dabei, (Sonnen-)baden, und Einkaeufe (im Supermarkt).
Anschliessend war ich in La Serena, wo ich noch auf dem Weg zur Unterkunft von einem aelteren Deutschen begruesst wurde. Die sind wirklich ueberall. Das Staedchen selbst war interessant (langer Strand – doch leider nicht immer schoenes Wetter!). In der Naehe gibt es noch das beruehmte Equi-Tal. Da kann man Landschaft, Weinberge und Sterne schauen. Braucht man aber etwas mehr Zeit fuehr.
Der Zeitfaktor koennte wirklich bald zum Problem werden… Fuer alles, was ich noch vorhabe. Ojeoje. Hinzu kommen auch noch kleine Buerokratische Wehwehchen. So hab ich beispielsweise eine komische Quittung verlegt,die ich fuer die Ausreise aus Chile benoetige… aergerlich. Kostet alles wieder Zeit, Geld und Nerven.
Die naechsten drei Tage in San Pedro sind somit schon pickepackevoll… von denen ich alsbald berichten werde.
Hasta Luego.

Cordoba/Mendoza

Vorm Abendessen (es gibt Empanadas) seien schnell noch diese Neuigkeiten in die Tasten gehauen… und da mir letztens eine zu epische Schreibweise vorgeworfen wurde, bleib ich diesmal mehr bei den trockenen, nüchternen Fakten.
Cordoba war ein Genuss. Die beste Station so weit. Lag aber auch daran, dass ich Hilfe hatte. Facu, der Bruder von Greta (die mit mir im selben Haus wohnt) hat mir ordentlich unter die Arme gegriffen. So waren wir z.B. bei einem Fußballspiel. Cordoba vs. Bocca. Das Spiel mit einem gutem Zweitliganiveau endete 1:1. Ständiges Getrommle und Gesinge (von dem ich nicht viel verstanden habe, das meiste davon aber wohl auch auf unseren Plätzen gebrüllt wird) waren schon faszinierend.
Am ersten Tag habe ich noch einem Konzert von Facus Jazzband beigewohnt und am letzten Tag gab’s noch Argentinisches Steak. Lecker und billig. (Das Steak, nicht das Konzert!)
Unterkommen durfte ich bei Augustin, einem Freund von Facu. Sein Apartment war gerade leer… Also wortwörtlich – es gab nur eine Matratze. Reicht.
Nach 5 Tagen ging’s dann weiter nach Mendoza. Ein nettes kleines Städtchen am Rande der Berge. Recht touristisch, hauptsächlich des Weines wegen. Hab hier ein paar relaxte Tage verbracht – Das Hostel hier hat diverse Abendessen (Spezialitäten) für den schmalen Taler angeboten… mit recht viel Wein.;-) Ich habe etwas an meinem Teint gearbeitet und mein Spanisch auf ein schlechtes A1 Niveau gehoben. Einen Ausflug zu einem Badesee hab ich wohl selbst vergeigt… Dachte erst, die Busfirma hätte es verrissen (ich war wirklich sauer – konnte aber mit schlechtem Spanisch nix ausrichten) – aber gerade eben hab ich gemerkt, dass meine Uhr eine Stunde nachging… Wieso? Keine Ahnung. Das wird wohl niemals aufgedeckt werden.
Morgen geht’s weiter nach Santiago.
Genießt den Frühling in Deutschland und bis bald!