Ischewsk

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So. Zweiter Versuch. Mit Pausen, Zwischen speichern und Alles.
Hatte heute morgen bereits ne halbe Stunde an einem Blogeintrag gesessen – auf einer kalten Steintreppe – wurde von einem Kaufhauscop verjagt – und habe Text, Internet und Geduld verloren.
Der Abschied aus Sankt Petersburg fiel relativ leicht. Das Wetter war recht unschön, ich habe die versprochenen mobilen Piroggenstände nicht gefunden und die Newa war ziemlich aufgewühlt, als schien sie zu wissen, dass ein Lebenstollpatsch die Stadt verlässt, den sie nicht mehr verschlingen kann.
So erlebte ich meine erste wirklich längere Zugfahrt (28 Stunden), die recht ereignislos verlief und doch bereits hart am Limit. Ich freue mich jedenfalls schon auf die 2,5 Tage nach Irkutsk. 😉
In Ischewsk hat mich Kerstin dann vom Bahnhof abgeholt und mich gleich in eine ‚Bikerkneipe‘ mitgenommen. Anschließend habe ich mich mit Andrei, meinem Gastgeber, im benachbarten Kino ‚Druschba‘ getroffen und bin dann mit zu ihm gefahren.
Andrei wohnt etwas außerhalb vom Zentrum und noch bei seinen Eltern (oder sie bei ihm… ). Das ist für Russland, in Anbetracht der Einkommen und Mieten hier, kein seltenes Modell.
Seine Eltern, die nur russisch sprechen und ich nicht mal die Hälfte verstanden habe, sind echt ne Wucht. Ich wurde mit russischer Gastfreundschaft förmlich überflutet – vor allem die Mutter (den Vater habe ich nur heute einmal kurz gesehen!) hat scheinbar rund um die Uhr gekocht und ich somit genug für die nächsten zwei Wochen gegessen. Famos! 😉
Leider war mein erster Tag in Ischewsk nicht ganz so gelungen (glücklicherweise sind mir solche Tage nicht ganz fremd!) Aufgrund des ausgedehnten Essens verpasste ich das Treffen mit Kerstin, dann fing es an dauerzuregnen, das Kalaschnikov Museum war geschlossen und ich wurde kontrolliert und hatte (zum ersten Mal!) meinem Pass vergessen. Zum Glück ging das glimpflich aus….
Abends wollte ich noch eine Nebenveranstaltung von Andrei besuchen (musikalische Begleitung eines Stummfilms), hatte aber die Zeit verwechselt und kam zu spät. Gottseidank fand der Tag aber noch ein versöhnliches Ende, da gerade ein von Andrei organisiertes Deutsches Filmfestival stattfindet und ich mit Kerstin und einigen Kollegen von ihr Fitzcarraldo ansehen durften. (Unbedingt anschauen, wers noch nicht gesehen hat!)
Gestern war dann etwas freundlicher – ausgedehntes Frühstück bei meinen Gastgebern, schönes Wetter, Kaffeetrinken und ein ausgedehnter Spaziergang am See.
Heute wird so ähnlich. Ich werde dann noch ins Kalaschnikov Museum gehen und heute Abend um 8 gehts weiter nach Ekaterinburg.
Da gibts dann die nächste Nachricht.
Es grüsst aus Ischewsk,
Jens (28.04.2013)

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