Archiv für den Monat: Dezember 2013

Sungai Penuh / Bengkulu

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In Sungai Penuh habe ich leider nur zwei Nächte zugebracht. Ich sage leider, da es sich bei Sei Penuh um ein nettes, kleines, verschlafenes, touristenfreies Städtchen handelt, mit äußerst netten und freundlichen Bewohnern. Ich vermute mal, dass ich an einem Tag so ziemlich alle dort wohnenden, englischsprachigen Leute getroffen habe. Der Erste war der Chef der Feuerwache, welcher mich zu Kaffee und netter Plauderei einlud. Später traf ich noch einen Typen Namens Handy. Er dachte, ich hätte mich verlaufen (stimmte natürlich nicht!), er zeigte mir die berühmteste Moschee im Ort und stellte mir noch David vor. David ist Amerikaner und wohnt mit seiner kanadischen Frau und seinen drei Kindern da. Zusammen mit seinem Partner, der gerade nicht da war, versucht er den Tourismus in der Gegend anzukurbeln und zu entwickeln. Das ist freilich nicht die schlechteste Idee, da man in SP jetzt nicht so viel machen kann – dafür aber die Umgebung sehr reizvoll ist. Es gibt Berge, Vulkane, Seen, Dschungel und Tiger, die noch keiner gesehen hat. Sollte es dich, werter Leser, einmal hierhin verschlagen, dann erkunde die Gegend! Lohnt sich.
Weiter ging es fuer mich mit einer, mehere Stunden dauernden, Busfahrt nach Bengkulu. Eine wilde Fahrt. Die Strassen sind manchmal gut und manchmal gar nicht mehr da – hierzulande fuehren Politiker Wahlkampf, indem sie Strassen versprechen – und der Fahrer ist doch recht sportlich gefahren. Zudem hatte ich mich auf der Haelfte der Strecke schon gefreut, dass der Buss lehere wurde und man sich mal ausstrecken konnte – doch da haben wir gleich einen anderen Bus getroffen, der eine Panne hatte und dessen Passagiere wir nun mitnehmen mussten. Es war noch weniger Platz als vorher.
Angekommen in diesem beschaulichen Staedtchen, hab ich mich gleich erstmal zur billigsten Herberge begeben. Nach zwei Naechten habe ich diese dann wieder verlassen und mir fuer etwas mehr Geld eine stillere Unterkunft gesucht. War besser so.
Nun hocke ich schon eine Woche in dem Kaff und habe hier Weihnachten und (gleich) Silvester durchlebt. Sehrsehrsehr ruhig. Ansonsten habe ich hier gar nicht so viel getrieben. Mein Visum habe ich verlaengern lassen. War nicht einfach, da es technische Probleme gab. (Trotzdem ein Hoch und Lob auf das nette und engagierte Personal!) Aber nun hab ichs. Anfang Februar muss ich dann das Land von Bali aus verlassen.
Anonsten hab ich meine Weiterreise nach Jakarta organisiert und noch ein paar nette Leute, die ein paar Brocken Englisch konnten aufgetan. Bin viel umhergelatscht. Zum Strand, zum Cafe, zum Internet, zum Einkaufen, in die Suburbs undundund. Essen war hier auch wieder leckerst, viel zu viel und viel zu billig! Die Regentage (zu Weihnachten hats hier geregnet!) hab ich zu Hause im Trockenen verbracht.
Und das wars auch schon. Morgen nochmal nen schoen ruhigen Tag machen und am 2. gehts dann nach Java.
Ich meld mich.

Grafische Untermalung

Man hat mir letztens nahegelegt, mehr Fotos mit mir drauf zu zeigen…. davon werd ich aber mal schoen absehen. 🙂
Ehrlich. Ich gehoer nicht auf Fotos!

Dafuer aber dies:

Kuala Lumpur: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638850247025/

Malacca: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638849082566/

Singapur/Batam: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638851696903/

Dumai: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638850741215/

Bukittinggi: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638850985635/

KL/Malacca/Singapur/Batam/Dumai/Bukittinggi

"... und du haettest sterben koennen ohne das zu sehen?..."

„… und du haettest sterben koennen ohne das zu sehen?…“

Ich glaube es war Gide (oder wars Montherlant?) über den man mal sagte, er ging nur fort um von dort wiederzukommen. Ich schätze bei mir ist das nicht anders.
Erste Jobverfügbarkeitsschreiben wurden shon wieder von mir nach Deutschland gesandt.
Aber noch befinde ich mich auf Reisen.
Die paar Tage in Kuala Lumpur waren eigentlich nicht der Rede wert. Umhergelatscht, Sachen angeschaut und im Hostel abgehangen. Tourikram eben. So bin ich denn auch recht bald weiter ins schöne Malacca gefahren und bin da im klangvollen l’armada Hostel abgestiegen. Dort gabs dann das übliche oberflächliche Geplauder – vor allem mit Hassan, dem muslimischen Leiter des Hostels und einem älteren Typ unbekannter Herkunft. (Hab nich gefragt!) War ganz nett.
Die Stadt selbst gleicht Georgetown. Sehr touristisch hergerichtet plus aufbereitet und dennoch hübsch anzuschauen. Wider Erwarten waren viele Häuser (vor allem in der Flußgegend, die mich auch ein klein wenig an Plagwitz erinnerte *hehe*) ziemlich bunt gestaltet – will sagen, mit den unterschiedlichsten Motiven bemalt oder besprüht. Hab ich so nicht erwartet in diesem Teil der Welt.
Hier in Malacca hab ich mir natuerlich wieder das Streetfood schmecken lassen; wegen billig und so. Und geniesbar wars zudem. 🙂
Nach drei entspannten Tagen gings dann weiter ins leicht unentspannte Singapore. Ehrlich, was man hier alles nicht mit über die Grenze schleppen darf, ist wirklich lachhaft. Erwartbarerweise wurde ich auch mal wieder von einem Beamten gefragt, ob ich Zigaretten dabei hätte. 😉
Naja, der Rest der Reise verlief unkompliziert. Mein Hostel vor Ort hab ich auch gefunden. Für ca. 9 Dollar die Nacht eines der günstigeren und für einen Schlafsaal mit über 20 Betten auch recht klug eingerichtet und gestaltet. Jedenfalls reichten in Singapore zwei Tage völlig aus, um die beliebten Viertel Chinatown, Little India und klein Arabien zu besuchen. Hier und da noch ein wenig geschaut, das leckere Essen probiert und das wars dann. Beeindruckend war vor allem die Sauberkeit überall. Westlichste Stadt in SOA und das komplette Gegenteil zu meiner nächsten Station.
Batam ist die erste Indonesische Insel, die ich erreichte. Sie liegt ca. 20 km vor Singapore und ist preislich voll an den Touristen aus dieser Stadt orientiert. Einige sagen auch, Batam sei ihre Uhrlaubs- und Rotlichtinsel.
Ein Taxifahrer hat mich dann in ein halbwegs günstiges Hotel gefahren, wo ich die Nacht zubrachte. Kein Internet, dafür aber englischsprachige Fernsehkanäle. Jiiipiieee. Am nächsten Tag gings dann mit der Fähre weiter nach Dumai, auf die sumatrischen Insel. Und es war leider nicht mein gluecklichster Tag. Zunächst mal wurzeln die auf dem Boot die Klimaanlage dermaßen auf, dass man denkt, man wäre im winterlichen Deutschland und außerdem wurde mir noch mein Geldbörse geklaut. Gottseidank hält sich der Schaden in Grenzen. Ca. 30 Dollar, Perso under Führerschein wech. Schade. Aber nach knapp 9 Monaten is man halt mal feallig! 🙂
Dafür hat mir die Polizei dort zwar nicht schnell aber dafuer recht freundlich und unkompliziert geholfen – und mir ein Verlustschreiben ausgestellt. Ueberhaupt ist das hier mit der Geschwindigkeit so ne Sache. Ganz frueher wurde mir mal bescheinigt, dass man mir die Schuhe beim gehen besohlen kann. Allerdings kannten meine Eltern damals auch die Asiaten noch nicht. Hier geht alles ganz langsam.
Untergebracht war ich im Haus von Mr. Muchsin, einem Englischlehrer. Kost und Logie für umme, wenn man etwas im Unterricht mithilft. War jut. Kann ich nur (und soll ich auch) empfehlen. Bilder dieses Abenteuers und einiger abendlicher Unternehmungen in Dumai sind bei Facebook zu bestaunen.
Nach 3 Tagen war die Luft dann raus und ich bin weiter nach Bukittinggi. Auf dem Weg dahin hab ich drei lustige, bayrische Jungspunde getroffen. Wir sind dann in ein günstiges Basic-Hotel ‚Raja Wali‘ gezogen (geleitet von einem Deutschen!) und haben hier bei schönstem Wetter so einiges unternommen. Wanderung durch ein Tal, Höhlen, Park und über Berge, Mini-Chinesische-Mauer, Märkte – Mopedtouren zum Äquator und zu einem nahegelegenen See (war echt geil!!!) – undundund. Leider blieb keine Zeit, zu einem der umliegenden Vulkane hochzulatschen, wie einst Empedokles, mein Favorit. Wäre auch – ihr ahnt es sicherlich – zu teuer gewesen.
Nun ja, jetzt ist hier in Bukittinggi wieder schlechtes Wetter, so dass ich ruhigen Gewissens morgen abreisen kann. Die Bayern, Jonas, Valentin und Wolfgang sind heut schon nach Norden (Lake Toba) aufgebrochen, was bestimmt auch nicht schlecht ist. Bei mir gehts nach Süden, in eine Stadt Namens Sungai Penuh. Mal schaun.
Bis später.

Photos

Bangkok: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638287565935/

Cha Am: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638288168996/

Ranong: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638288212725/

Koh Payam: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638289110203/

Krabi: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638289321744/

Georgetown: http://www.flickr.com/photos/94762189@N08/sets/72157638289133126/

Krabi / Georgetown

Krabi-Nightmarket-Band

Krabi-Nightmarket-Band


Wieder einmal zwingt mich eine Regenpause zum Daheimbleiben und Internetkram erledigen. Folgendes ist dabei rausgekommen:

Krabi ist eine nette kleine Stadt im Sueden von Thailand (Westkueste). Die Stadt selbst und die umliegenden Straende sind leider extremst touristisch. Zumindest ein Grund, weshalb man hier nicht laenger als 3 Tage verweilen muss.
An einem Tag habe ich mir den beruehmten Tigertempel gegeben. Beruehmt unter anderem deswegen, weil ein kleiner Altarteil oben auf dem Berg rumsteht. Um da hinaufzugelangen, muss man ueber 1200 Stufen hochwuchten. Das war selbst fuer mich als Treppensteiggott mit einigen Pausen verbunden. Aber: tolle Aussicht, wahnsinns Panorama, lohnenswert!
Ein weiteres Highlight hier war eine von Carsten empfohlene Kajaktour durch die Mangrovenwaelder westlich von Krabi. Und um den Herrn Doktor an dieser Stelle mal zu zitieren: es „war der Hammer!“
Wir haben zwar nicht die Blaue Lagune gesehen, dafür aber eine kurze Einstellung aus „The Man with the golden Gunfinger“ (oder so aehnlich!) Das allein wars wert. Aber auch die mit Wald bewachsenen Felsen, die Krebse, Affen und die dichten Mangroven waren sehenswert. Einziger Wermutstropfen war mal wieder die Heerscharen von Touristen. Da gabs schon mal den ein oder anderen Kajakstau. 🙂
Von Krabi aus gings dann mit dem Bus nach Hat Yai. Eine etwas groessere Stadt in der Naehe der Malaysischen Grenze (diesmal Ostkueste). Ich war ganz froh, hier nur eine Nacht zubringen zu muessen, da, (wie bereits auf Facebook erwaehnt, es auf den naechtlichen Strassen von Ratten und im billigsten Hostel der Stadt (was immer noch arschteuer war!) von Kakerlaken nur so wimmelte. Naja, vielleicht uebertreibe ich auch etwas. 🙂 Auf mich machte die Stadt den Eindruck eines gewollten, neuen Bangkok, was mich doch stark an das Verhaeltnis Berlin – Leipzig erinnerte. Aber gut, nach den paar Tagen, bzw. dem einen Tag…
Jedenfalls wollte ich am folgenden Tage mit dem Zug (ja, ich hatte Bock mal wieder Zug zu fahren!) nach Butterworth. Also war ich in aller Herrgottsfruehe am Bahnhof, nur um dort zu erfahren, dass ich in dreieinhalb Stunden nochmal wiederkommen soll, da der Zug leichte Verspaetung hat und es nicht sicher ist, dass er ueberhaupt kommt. Ich war mir sicher, dass er nicht kommt. Seit Tagen schon wurde in ganz Thailand der Verkehr durch starken Regen zum erliegen gebracht. (So auch dieser Zug, wie ich spaeter am Zielort erfuhr!)
Es dauerte nicht lang, bis ich mich zur Busfahrt durchgerungen hatte. Und diese sollte echt hart werden. Der Fahrer des doch recht bequemen Minivans hatte zur allgemeinen Erbauung und Unterhaltung der Fahrgaeste ein Musikvideo gestartet – ein Livekonzert der Scorpions. Gott war das uebel. Zwar kann man nicht unbedingt behaupten, dass Stimme und Musiker besonders schlecht waeren – und dennoch. Fuer Rock wars echt lahm, die Buehne war staendig voll aber ohne Show und das Publikum erst… Oje. Und es gibt wohl kaum eine Band, die aus einer handvoll Woertern (meistens: Love, Stars, Emotion, Feelings, Angel…) ein ganzes Album zimmern kann. Schauderlich. Und ich konnte einfach nicht wegschauen bzw. -hoeren.
Aber gut, wir sind denn doch noch wohlbehalten in Butterworth angekommen, wo ich mir gleich eine Faehre nach Georgetown schnappte. Bezaubernde Stadt. Die Skyline hatte bei der Ueberfahrt noch nix gutes versprochen – sah nach moderner Stadt mit hohen Hausern aus. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Die ausgedehnte Altstadt ist sehr flach, bietet jede Menge Historisches, hat unglaublich viel Streetart und ist recht belebt – leider auch von, ihr ahnt es, Touris! 🙂 Was mich aber am allermeisten hier fasziniert hat, ist das (scheinbar!) gelungene Multikulti. Hier gibts wirklich alles: Malayen, Chinesen, Inder, Weissbrote, Araber undundund. Hier steht die Kirche neben dem Hindutempel und der Moschee, welche wiederum unweit vom Chinesischen Tempel ist. Einfach toll.
Nach drei kurzweiligen Tagen auf der Love Lane und ein paar netten, kurzlebigen Bekanntschaften gings dann auch wieder zurueck nach Butterworth und von da direkt weiter nach Kuala Lumpur. An dieser Stelle noch ein Tipp fuer alle zukuenftig hier Langreisenden: wenn auf dem Busfahrschein 9.15 Uhr steht bedeutet dies, dass man sich Zeit lassen kann. Vor 10 geht da nix. Ich selber habs ja nun auch nicht so mit (deutscher) Puenktlichkeit – aber das ging selbst an meine Geduldsgrenze. Zumal wir dann loszuckelten und nach ungefaehr zwei Kilometern den ersten Stopp einlegten.
Naja. Angekommen in Kuala Lumpur, lief alles glatt. Hostel Cosmopolitan gefunden und eingezogen. Heute Regen und Langeweile. Demnaechst dann mehr. 🙂

Bezugnehmend auf meine Mitteilung ueber Ranong wurde mir gestern mittgeteilt, dass ich doch keine Entschuldigung von Mutti hatte. Schade eigentlich.